More

    ifo: Wirksame Rezepte gegen Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel 

    "Strukturwandel aktiv begleiten / Leistungen bei Kurzarbeit und Bürgergeld absenken"

    München – Personalmangel gehört laut Umfragen zu den größten Problemen der Wirtschaft. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für Kurzarbeit und für Bürgergeld, das oft von Langzeitarbeitslosen bezogen wird. Andere Erwerbspotenziale, vor allem bei Frauen und Älteren, sind ungenutzt. In einer Kurzeinschätzung für die IHK für München und Oberbayern nennt das ifo-Institut nun Rezepte für mehr Ausgleich am Arbeitsmarkt.

    An erster Stelle sehen die ifo-Experten die Senkung der Maximalbezugsdauer des Kurzarbeitergelds von aktuell 24 Monaten auf 12 oder 6 Monate. Damit hätten vom Strukturwandel betroffene Beschäftigte mehr Anreize für einen schnellen Jobwechsel. Ebenso plädiert das ifo für Kürzungen, zumindest jedoch ein Einfrieren der Leistungen beim Bürgergeld. „Höhere Leistungen und längere Fristen hemmen die Betroffenen auf der Suche nach neuer Beschäftigung“, sagt ifo-Experte Volker Meier. Für Betroffene müssten erforderliche Um- oder Nachqualifizierungen ermöglicht werden. Beschleunigte Qualifizierungsprogramme für Quereinsteiger und entsprechende Kampagnen könnten ebenso helfen, Arbeitslosigkeit zu vermeiden oder mindestens zu verkürzen.

    Hohe Beschäftigungsgewinne könnten zudem mit Anreizen erzielt werden, ältere Arbeit- nehmer länger zu beschäftigen: Dazu zählen höhere Rentenabschläge bei Frührentnern und das Ende der vorzeitigen „Rente mit 63“. Verheiratete Frauen und Mütter könnten laut ifo durch den Wegfall der Steuerklassenkombination III/V sowie mehr Kinderbetreu- ung ihr Arbeitsangebot erhöhen. Mehr Zuwanderer könnten arbeiten, wenn die Behörden rasch Arbeitsgenehmigungen erteilen und Qualifikationen einfacher anerkannt werden.

    „Unser Steuer- und Sozialsystem muss endlich wieder konsequent Erwerbstätigkeit belohnen. Dabei kommt es auf jeden Beschäftigungsanreiz an: ob für kürzere Arbeits- losigkeit, den Einstieg in die Erwerbstätigkeit, ein bis zwei Wochenstunden mehr bei Teilzeitbeschäftigten oder eine längere Lebensarbeitszeit“, sagt IHK-Chef Manfred Gößl.

    Die ifo-Kurzstudie „Arbeitsmarkt und Strukturwandel“ ist online unter

    https://www.ihk-muenchen.de/ihk/documents/Presse/2025-ifo-Kurzeinsch%C3%A4tzung-Strukturwandel.pdf

    (Quelle: IHK München und Oberbayern)

    Kommentieren Sie den Artikel

    Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
    Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

    Letzte Artikel