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    Moderne Vogelbeobachtung mit KI

    Regensburg/Hilpoltstein, 15.05.2025 – Die Kreisgruppe Regensburg und das Referat Artenschutz des bayerischen Naturschutzverbands LBV (Landesbundes für Vogel- und Naturschutz) starten das Pilotprojekt „Faszination nächtlicher Vogelzug“, das Künstliche Intelligenz nutzt, um den nächtlichen Vogelzug hör- und sichtbar zu machen. Ziel ist es, gefährdete Arten besser zu schützen – etwa durch Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung. Unterstützt wird das Projekt von der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesumweltministeriums.

    Im Mittelpunkt steht die Frage, wie moderne Technik dabei helfen kann, ein bislang schwer zu erfassendes Naturphänomen besser zu dokumentieren: Der Vogelzug bei Nacht. Mithilfe von Aufnahmegeräten und KI-Programmen wie der Open-Source-Anwendung BirdNET werden Flugrufe automatisch erkannt und ausgewertet. So sollen neue Erkenntnisse gewonnen und gezielte Schutzmaßnahmen abgeleitet werden – zum Beispiel gegen Störungen durch künstliches Licht. Das Projekt zeigt, wie digitale Werkzeuge wie KI helfen können, Artenvielfalt konkret und lokal zu schützen.

    „Mit unserem Projekt helfen wir den Ehrenamtlichen und Akteurinnen und Aktueren, die Vögel auf ihrem nächtlichen Zug schützen wollen. Mit einem KI-gestützten bioakustischen Monitoring der Flugrufe machen wir den nächtlichen Vogelzug vor Ort sichtbar, so dass dieses bisher kaum bekannte nächtliche Phänomen für eine breite Öffentlichkeit erlebbar wird. Auf dieser Basis können dann lokale Schutzmaßnahmen entwickelt werden”, erklärt Dr. Lisa Gill, wissenschaftliche Mitarbeiterin im LBV-Artenschutzreferat. 

    Unterstützung durch die KI-Ideenwerkstatt

    Das Projekt „Faszination nächtlicher Vogelzug“ ist Teil der zweiten Runde der KI-Pilotprojekte für Umweltschutz, die von der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt werden. Die Fachexpertinnen und -experten der KI-Ideenwerkstatt unterstützen unter anderem durch Beratung, Datenauswertung und die Verknüpfung mit Umwelt- und Wetterdaten – für ein präziseres Bild über Zugrouten und Risiken.

    Bürgerinnen und Bürger als Teil des Projekts 

    Ein besonderer Fokus liegt auf der Beteiligung der Zivilgesellschaft. Die erhobenen Daten werden über die Plattform BirdWeather öffentlich zugänglich gemacht. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen können sich so aktiv beteiligen – sei es durch eigene Beobachtungen oder konkrete Maßnahmen wie das gezielte Abschalten von Lichtquellen. Das Projekt stärkt damit auch Citizen Science und den Dialog zwischen Naturschutz, Forschung und Gesellschaft.

    Über den LBV 
    1909 gegründet ist der LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e. V. – der älteste Naturschutzverband in Bayern und zählt aktuell 117.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Der LBV setzt sich durch fachlich fundierte Natur- und Artenschutzprojekte sowie Umweltbildungsmaßnahmen für den Erhalt einer vielfältigen Natur und Vogelwelt im Freistaat ein. Mehr Infos: www.lbv.de/ueber-uns. 

    Über die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz              
    Die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz dient vor Ort in Berlin und virtuell als Anlaufstelle für alle, die Künstliche Intelligenz gemeinwohlorientiert für den Umweltschutz einsetzen möchten. Sie ist ein offener Ort für NGOs, Initiativen, Wissenschaftler*innen, Start-ups, Privatpersonen und weitere Akteur*innen und deren Austausch untereinander. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH ist vom BMUV damit beauftragt, die KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz umzusetzen.              
    Webseite: https://www.ki-ideenwerkstatt.de/

    (Quelle: LBV)

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