Traunstein: Breite „Blaulichtunterstützung“ in der Trachtenfestwoche

Hunderte Helfer waren im Einsatz – Mehr als 1.000 Einsatzstunden beim Gaufest

Traunstein. Die Trachtenvereine vom Hochberg sowie aus Rettenbach und Traunstein waren Gastgeber des 135. Gaufestes des Gauverbandes 1. Allein am Festsonntag beteiligten sich etwa 8.000 Trachtlerinnen und Trachtler beim Umzug und tausende Zuschauer erfreuten sich am Straßenrad über den prächtigen Festzug. Gerade für die Feuerwehren und Rettungskräfte bedeuten derartige Großveranstaltungen monatelange Planungen sowie kräfte- und zeitintensive Einsatztage. Mit dem Ende des diesjährigen Gaufestes zieht Traunsteins Kommandant Christian Schulz nun ein erstes Fazit aus Sicht der Feuerwehr.

„Alleine am Sonntag sind mehr als 1.000 ehrenamtliche Einsatzstunden zusammengekommen“, betont Christian Schulz der sich im selben Atemzug für den starken Zusammenhalt und die Einsatzbereitschaft jedes Einzelnen bedankt. Allein die beteiligten Feuerwehren aus Traunstein, Haslach, Hochberg, Kammer, Wolkersdorf, Erlstätt und Surberg sowie das THW Traunstein waren mit mehr als 120 Helfern vor Ort, um für eine sichere Durchführung zu sorgen. „Dies entspricht etwa den Personalbedarf eines Großbrandes“, betont Traunsteins Kommandant im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.

„Der Einsatz ist zwar aus Sicht der Feuerwehr insgesamt problemlos verlaufen und die Trachtenvereine haben ein großartiges Fest auf die Beine gestellt, dennoch gab es leider auch für die ehrenamtlichen Helfer negative Erfahrungen zu verzeichnen“, so Christian Schulz. 34 Beleidigungen, Bedrohungen oder Beschimpfungen gegenüber den Helfern wurden polizeilich registriert. „Darüber hinaus wurden mehrfach Absperrposten missachtet oder das Absperrmaterial überfahren und beschädigt“ informiert der Traunsteiner Kommandant.

Städtische Feuerwehren waren mehrfach gefordert

Bereits am Samstagabend hatten die Feuerwehren Wolkersdorf, Kammer, Hochberg und Traunstein mit elf Fahrzeugen im Einsatz, um das Totengedenken beziehungsweise den Umzug vom Maxplatz zum Festzelt an der Siegsdorfer Straße abzusichern. Da an diesem Tag auch das Konzert der Band „Edmund“ auf dem Stadtplatz über die Bühne ging war es in der Innenstadt „recht voll“. Deshalb kümmerte sich eine Fahrzeugbesatzung der Feuerwehr Erlstätt zusätzlich um den Parkplatzdienst und das Freibleiben der Feuerwehranfahrtszonen am Festplatz.

Den größten Einsatz im Rahmen des diesjährigen Trachtengaufestes bildete der Festsonntag. Bereits um 5 Uhr waren die ersten Einsatzkräfte mit den Vorbereitungen beschäftigt. Am Maxplatz wurde eine „mobile Einsatzleitung“ der beteiligten Sicherheitskräfte eingerichtet. Damit liefen alle Fäden an einem Ort bei den Vertretern der Feuerwehr, der Polizei und dem Bayerischen Roten Kreuz zusammen. Dazu nutzte man unter anderem ein Einsatzleitfahrzeug samt Besprechungsanhänger der DLRG Traunstein-Siegsdorf.

Gästelogistik war eine „Mammutaufgabe“

Ab etwa 7 Uhr sind die ersten Gäste eingetroffen und die ersten verkehrslenkenden Maßnahmen wurden eingeleitet. „Eine Mammutaufgabe bildete die Gästelogistik und der Transfer zum Festgelände“, betont Traunsteins Kommandant und ergänzt, „unsere Helfer haben in ein etwa zweieinhalb Stunden generalstabsmäßig etwa 70 ankommende Reisebusse sowie Gäste, die mit dem Zug angereist sind, abgefertigt und dafür gesorgt, dass der Kirchenzug pünktlich starten konnte“. Die Busparkplätze in Haslach betreuten Helfer der DLRG.

Für die Besucher wurde eigenes ein Shuttlebussystem von den Parkplätzen in Haslach beziehungsweise vom Traunsteiner Bahnhof eingerichtet. Die Busse brachten die Festgäste anschließend in die Salinenstraße, wo ein „mehrspuriger, temporärer Busbahnhof“ eingerichtet wurde. „Der Plan ist voll aufgegangen und alle Gäste waren pünktlich am Festzelt“, schmunzelt Christian Schulz.

Multiprofessionelles“ Einsatzkonzept hat sich bewährt

In monatelanger Planung ist ein eigenes Einsatzkonzept entstanden, dass sich in fünf Phasen gegliedert und unter Einbindung der Veranstalter sowie in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Stadtverwaltung Traunstein, der Polizei sowie der Feuerwehr aufgesetzt wurde. Darüber hinaus waren das BRK Traunstein und der Katastrophenschutz des Landkreises Traunstein in die Planungen eingebunden. „Dieses Konzept hat uns rückblickend die Helfereinweisung und Aufgabenverteilung enorm erleichtert“, freut sich der Traunsteiner Kommandant.

Während des Festzuges sorgten Helfer der Feuerwehren Erlstätt, Surberg, Wolkersdorf, Kammer, Haslach, Hochberg, Traunstein sowie des THW Traunstein und Beamte der Polizei für die nötigen Verkehrsabsicherungen und Absperrungen. Insgesamt wurden 27 unterschiedliche Absperrposten entlang der Wegstrecke besetzt. Zusätzlich waren an der Einsatzleitung Vertreter der Stadt Traunstein, des Landratsamtes sowie des Veranstalters an der Einsatzleitung im engen Austausch. „Diese räumliche Nähe aller Akteure hat sich ebenfalls bewährt, da Entscheidungen schnell und direkt getroffen werden konnten“, so Christian Schulz.

Hintergrunddienst musste ebenfalls ausrücken

Da für die Hilfeleistung zur Festabwicklung zahlreiche Helfer der Feuerwehren eingebunden waren, wurden darüber hinaus Löschfahrzeuge der Feuerwehren aus Kammer, Haslach und Wolkersdorf sowie die Drehleiter und der Rüstwagen aus Traunstein mit jeweils einer Mannschaft besetzt, um bei weiteren Einsätzen im Stadtgebiet schnelle Hilfe gewährleisten zu können. „Während des Festes kam es im Stadtgebiet zu einem Verkehrsunfall mit auslaufenden Betriebsstoffen“, informiert Traunsteins Kommandant und betont, „die Hintergrundbereitschaft war schnell vor Ort und konnte rasch helfen“.

Darüber hinaus war auch eine Fahrzeugbesatzung samt eines Löschcontainers unmittelbar am Festzelt stationiert. Die Helfer im Festzelt waren bei einer medizinischen Erstversorgung gefordert. Für eine gute Übersicht kam auch eine Drohne zum Einsatz. Damit hatten die Verantwortlichen die Besucherströme sowie die Verkehrsbewegungen stets im Blick, was die Lageeinschätzung enorm erleichtert hat.

„Das alte Sprichwort Stadt und Land, Hand in Hand ist in den vergangenen Tagen einmalmehr zum Tragen gekommen. Gerade der Zusammenhalt innerhalb der fünf städtischen Feuerwehren aber auch die gute Zusammenarbeit mit den Helfern der angrenzenden Gemeinden wurde in diesem Großeinsatz einmal mehr deutlich“, betont Christian Schulz und bedankt sich ausdrücklich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass die vielen Gäste aus Nah und Fern einen prächtigen und eindrucksvollen Gaufestsonntag in der Großen Kreisstadt verbringen konnten. Hob

(Quelle: Text Hubert Hobmaier – Bild Wolfgang Gasser, Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

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