René Prodell ist ein kreativer und engagierter Medienmacher aus Wasserburg am Inn, der sich mit Projekten wie Buntes Radio, Wasserburg Buidl und seiner Fotografie einen Namen gemacht hat. Sein Anliegen: Medien für alle – zugänglich, verständlich, inklusiv. In einem persönlichen Gespräch erzählt er, was ihn antreibt, wie seine Projekte entstanden sind und warum ihm Vielfalt so wichtig ist.
„Ich sehe mich als Medienmacher mit Herz und Haltung“, sagt René Prodell gleich zu Beginn. Und tatsächlich verbindet er kreative Gestaltung mit gesellschaftlichem Engagement. Ob als Radiobetreiber, Fotograf oder Webentwickler – seine Arbeit ist geprägt vom Wunsch, Menschen miteinander zu verbinden. Besonders wichtig ist ihm dabei die Niedrigschwelligkeit seiner Angebote: „Ich will, dass auch Menschen mit Einschränkungen oder wenig Medienerfahrung mitmachen oder zuhören können.“
Ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit ist das nicht-kommerzielle Internetradio Buntes Radio, das rund um die Uhr Musik, Informationen und Beiträge sendet – werbefrei, unabhängig und bewusst vielfältig. Die Idee kam ihm aus dem Bedürfnis heraus, eine Plattform für Menschen zu schaffen, die in den klassischen Medien kaum zu Wort kommen. „Buntes Radio ist offen für alle – ganz bewusst. Es ist ein Ort, an dem auch Menschen mit Behinderung, mit einfacher Sprache oder mit besonderen Sichtweisen ihren Platz haben.“
Das Programm des Radiosenders ist bunt und abwechslungsreich: Von Musiksendungen über einfache Nachrichtenzusammenfassungen bis hin zu inklusiven Sondersendungen. Die technische Umsetzung, das Sendemanagement und auch ein Großteil der Inhalte betreut René Prodell selbst – mit viel Leidenschaft und technischem Know-how. Unterstützt wird er von seinem Medienprojekt Buntes Radio Media, das die organisatorischen Rahmenbedingungen bereitstellt.
Neben dem Radio betreibt René Prodell mit Wasserburg Buidl eine digitale Fotoplattform, die seine Heimatstadt und deren Umgebung aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zeigt. Die Seite versteht sich als visuelle Chronik von Wasserburg am Inn – mit Bildern von Straßenzügen, Veranstaltungen, Naturaufnahmen und Porträts. „Ich will zeigen, wie viel Schönheit im Alltäglichen steckt“, sagt er. Seine Fotografien wirken oft ruhig und unaufgeregt, aber sie transportieren Atmosphäre und Nähe. Besonders gern fotografiert er bei natürlichem Licht – morgens oder in der Dämmerung, wenn die Stadt in eine besondere Stimmung getaucht ist.
Fotografie ist für ihn nicht nur ein Hobby, sondern ein zentrales Ausdrucksmittel. Sie ermöglicht ihm, Eindrücke zu teilen, Menschen zu zeigen und Situationen festzuhalten, die andere vielleicht übersehen würden. Seine Bilder erscheinen nicht nur auf Wasserburg Buidl, sondern auch in seinen anderen Projekten – allesamt Plattformen, die er selbst aufgebaut hat.
Was all diese Projekte verbindet, ist eine klare soziale Haltung. René Prodell versteht Medien nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug für Teilhabe. Seine Angebote richten sich nicht an eine elitäre Zielgruppe, sondern an alle – unabhängig von Bildung, sozialem Status oder Einschränkungen. „Inklusion bedeutet für mich, dass niemand erklärt bekommt, warum er anders ist – sondern dass man einfach mitmachen darf“, sagt er.
Seine Motivation schöpft er aus dem Alltag. „Ich sehe, was fehlt – und wenn ich das umsetzen kann, dann mache ich das“, beschreibt er seine Herangehensweise. Das klingt bescheiden, ist aber Ausdruck einer konsequenten Medienarbeit, die sich nicht an Reichweiten oder Likes orientiert, sondern an Wirkung und Nähe. Wenn ihm jemand zurückmeldet, dass er sich verstanden fühlt oder durch ein Projekt ein neues Medium für sich entdeckt hat, ist das für ihn die größte Bestätigung.
Was er sich für die Zukunft wünscht? „Ich hoffe, dass meine Projekte weiterwachsen, aber ihren Kern behalten: unabhängig, offen, freundlich und menschlich“, sagt René Prodell. Vielleicht, so hofft er, ermutigen sie auch andere, selbst aktiv zu werden. Denn eines ist für ihn klar: Medien können verbinden – wenn man sie richtig macht.